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Untersteller zur Energiewende: 'Ein Kampf der alten Welt gegen die neue Welt'!
Datum: Montag, dem 06. Juli 2015
Thema: Thüringen News


OpenPr.de: Grüne und Umweltschützer befürchten, dass eine große Koalition die Energiewende ausbremst.

„Union und SPD bereiten eine große Koalition der Energiewende-Blockierer vor“, sagte Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt am vergangenen Samstag in Berlin.

In der Energie-AG säßen viele Kohle-Lobbyisten. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, die die AG für die SPD leitet, machte in der „Süddeutschen Zeitung“ deutlich, dass sie die Interessen der Stahl- und Energieindustrie vertreten wolle.

„Wichtig ist, dass wir die Industriearbeitsplätze in unserem Land erhalten“, sagte Kraft der SZ. Das sei wichtiger als eine schnelle Energiewende.

Kraft sieht die Notwendigkeit, neben der Versorgungssicherheit „auch die Preise für Verbraucher und Unternehmen“ im Blick zu behalten und knüpft damit unmittelbar an der im Wahlkampf geführten Strompreis- und Kostendebatte an.

Für den baden-württembergischen Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) ist die Reduzierung der Energiewende auf eine Kostendebatte Ausdruck eines „Kampfs der alten Welt gegen die neue Welt“.

Im Gespräch mit EUWID äußerte Untersteller die Vermutung, dass interessierte Kreise über die Kostenthematik das Tempo der Energiewende senken wollten – „vielleicht auch, um Zeit zu gewinnen, bis sich die Akteure der alten Welt besser in der neuen Welt zurecht gefunden haben.“

Das vollständige Interview mit dem baden-württembergischen Umweltminister findet sich in der aktuellen Ausgabe 44/2013 von EUWID Neue Energien. Der Titelbericht widmet sich den Sorgen vor einer Blockade der Energiewende durch eine mögliche große Koalition in Berlin.

Insgesamt umfasst die Ausgabe 59 Nachrichten, Berichte und Analysen zur Energiewende auf 24 Seiten. Eine Kurzcharakteristik der Ausgabe finden Sie nachstehend (zur kompakten Übersicht gelangen Sie hier: www.euwid-energie.de/printausgabe/aktuelle-ausgabe.html):

ÜBERGREIFENDE THEMEN:

Baden-Württembergs grüner Umweltminister erläuterte im EUWID-Interview seinen Vorschlag eines „EEG 2.0“, das eine differenzierte Förderung nach Technologien, Investoren und Regionen vorsieht. Man sollte „die Technologien nicht über einen Kamm scheren, sondern den nächsten Schritt in Richtung Marktintegration und Versorgungssicherheit machen“, sagte Untersteller. Dabei sei eine regionale Differenzierung sinnvoll.

„Worin besteht die Sinnhaftigkeit, dass wir auf den 130 bis 140 Prozent-Referenzertragsstandorten in Norddeutschland die gleiche Vergütung anlegen wie bei den schwieriger zu erschließenden Standorten hier in Süddeutschland – sei es in Bayern oder Baden-Württemberg mit in der Regel etwa 70 bis 80 Prozent Referenzertrag?“, so der Umweltminister.

Mittel- und langfristig sei die Einführung regional- und technologiespezifischer Ausschreibungsmodelle ein interessanter Weg, den auch die Gutachter des „EEG 2.0“ empfehlen. „Ich glaube, dass das wirklich ein guter Vorschlag ist, den wir aber nicht von heute auf morgen umsetzen können, weil es dabei eine ganze Reihe von offenen Fragen gibt“, erklärte Untersteller. Zunächst seien die Erfahrungen anderer Nationen mit Auktionsmodellen auszuwerten. Voraussetzung sei auch eine länderübergreifende Diskussion über die Ausbauziele für erneuerbare Energien.

Untersteller zeigte sich gleichwohl überzeugt, dass die Ausbauziele seines eigenen Bundeslandes nicht korrigiert werden müssten. „Wir gehen von einem Kernenergie-Anteil von 50 Prozent runter auf null und das in wenigen Jahren“, gab der Umweltminister zu bedenken. Baden-Württemberg müsse als Industrieland schon heute Strom importieren. „Ich kann daher beim besten Willen nicht erkennen, dass wir in Baden-Württemberg jetzt die Bremse reinhauen müssten.“

Neben dem ausführlichen Interview mit Franz Untersteller beinhaltet die übergreifende Berichterstattung in EUWID Neue Energen 44/2013 auch einen Bericht über eine aktuelle Studie, der zufolge die „Bürgerenergiewende“ schon heute in weiten Teilen gelebte Realität ist.

Weitere Nachrichten informieren unter anderem über die Entscheidungen des Schweizer Bundesrats zur Förderung erneuerbarer Energien, über aktuelle Forschungsaktivitäten zur optimierten Einspeisung von Wind- und Solarstrom in die Netze und über die jüngsten Daten zur Direktvermarktung von EEG-Strom in Deutschland.

BIOENERGIE:

Die Biogasbranche begrüßt ein Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) zum Anlagenbegriff, das nach Ansicht des Fachverbands Biogas für mehr Rechtssicherheit sorgen wird. In dem Urteil vom 23. Oktober spricht sich der BGH für einen „weiten“ Anlagenbegriff aus. Demnach gelten mehrere Blockheizkraftwerke (BHKW), die gemeinsam einen Fermenter nutzen, unter bestimmten Voraussetzungen als eine Anlage. Damit bilde der BGH die bisherige Vergütungspraxis ab und werde sowohl den Vergütungsstrukturen des EEG als auch den neuen Vorschriften über die Direktvermarktung gerecht, so der Fachverband.

Aus dem Biokraftstoffbereich kamen in der vergangenen Woche positive als auch negative Nachrichten. Während die Petrotec AG, ein deutscher Hersteller von abfallbasiertem Biodiesel, ihre Prognose für das Geschäftsjahr 2013 angehoben hat, ist das Sanierungsverfahren für einen österreichischen Hersteller von Biodiesel aus Altspeiseöl vorerst gescheitert.

Mit Beschluss vom 14. Oktober 2013 hat das Landgericht für Zivilrechtssachen Graz die schuldnerische SEEG Südsteirische Energie- und Eiweißerzeugung reg.Gen.m.b.H bis auf weiteres geschlossen. Das teilte der Masseverwalter Bernhard Astner von der Kanzlei HBA Held Berdnik Astner & Partner Rechtsanwälte mit. Als Gründe für die Insolvenz nennt er unter anderem die große Volatilität der Preise für Altspeiseöl sowie erhöhte Kosten, die durch die mangelnde Wintertauglichkeit von Biodiesel aus Altspeiseöl entstehen.

Nicht nur die Biokraftstoffbranche setzt politisch forciert zunehmend auf Reststoffe, auch bei der Verbrennung geraten sie in den Fokus. So empfiehlt das Deutsche Biomasseforschungszentrum (DBFZ) den Einsatz von Stroh in größeren Heiz(kraft)werken. Eine gemeinsam mit der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft (TLL) und dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) durchgeführte Studie habe ein hohes ungenutztes Potenzial für die energetische Nutzung aufgezeigt, das sich nachhaltig realisieren ließe.

Im Gegensatz dazu wird das Altholzpotenzial bereits nahezu vollständig ausgeschöpft. Für den kommenden Winter zeichnen sich vielmehr Engpässe im Bereich der energetischen Nutzung ab. Von Ausnahmen abgesehen – in der Regel durch Sondereffekte wie etwa Anlagenstillstände bedingt – sind die Winterlager von Biomasse(heiz)kraftwerken noch nicht ausreichend und das gegenwärtige Mengenaufkommen schlicht nicht groß genug, um „sich etwas beiseite zu legen“.

Das berichteten Marktteilnehmer im Rahmen des Altholzmarktberichts von EUWID. Für einen Lagerbestand, für dessen Aufbau die Anlagenbetreiber im Vorjahr noch zwei Monate benötigt hätten, bräuchten sie nun vier Monate.

Im Marktbereich der NE-Ausgabe 44/2013 finden sich zudem Angaben zum Inlandsverbrauch an Biokraftstoffen, Verkaufspreise für Biodiesel und die jüngsten Großhandelspreise für Getreide und Ölsaaten.

SOLARENERGIE:

Das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff- Forschung Baden-Württemberg (ZSW) hat einen neuen Weltrekord beim Wirkungsgrad von CIGS-Dünnschichtsolarzellen erzielt. Wie das Stuttgarter Institut berichtet, wurde ein Wirkungsgrad von 20,8 Prozent erreicht. Der Rekordwert für die Umwandlung von Sonnenlicht in elektrische Energie übertreffe damit erstmals auch die Effizienz der im Markt vorherrschenden multikristallinen Siliziumsolarzellen.

Rund 30 Jahre hätten die marktbeherrschenden multikristallinen Zellen ihren Vorsprung behauptet, „jetzt hat das CIGS die Nase vorne“. Die Ergebnisse wurden den Angaben zufolge vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE offiziell bestätigt.

Generell gehen die Solarforscher in Deutschland davon aus, dass die Photovoltaik bis zum Jahr 2020 ein weiteres Kostensenkungspotenzial von 30 Prozent aufweist. Das ergab eine Umfrage des Branchenverbandes BSW-Solar unter führenden Solarforschern, die innerhalb der „Innovationsallianz Photovoltaik“ aktiv sind. Nach Ansicht der Experten gilt es an drei wesentlichen Stellschrauben zu drehen, um Solarstrom noch günstiger zu machen: Steigerung des Wirkungsgrades von Solarstromanlagen, die Senkung von Materialkosten und die Optimierung von Herstellungsprozessen.

Nachrichten zu Bosch Solar, First Solar und den Stadtwerken Solingen zählen zu den weiteren Inhalten der Solarberichterstattung in der aktuellen Ausgabe von EUWID Neue Energien. Auch die aktuellen Daten zur Solareinspeisung in Deutschland finden sich in Heft 44/2013.

WINDENERGIE:

Der Anteil der Windkraft an der weltweiten Stromproduktion könnte von heute 2,6 Prozent bis 2050 auf 18 Prozent ansteigen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse der Internationalen Energie- Agentur (IEA). Der aktuelle Bestand von 300 GW an Windleistung müsste sich hierfür veracht- bis verzehnfachen. Das Investitionsvolumen müsste dazu von 78 Mrd. US-Dollar im vergangenen Jahr auf jährlich 150 Mrd. US-Dollar steigen.

Gegenüber einem ersten IEA-Bericht aus dem Jahr 2009 bedeutet das jetzt veröffentlichte Update der Energieagentur einen deutlich verbesserten Ausblick für die Windenergie. Seinerzeit hatte die IEA einen Windstromanteil von 12 Prozent im Jahr 2050 für machbar gehalten. Nach Einschätzung der Autoren wird Europa seine führende Rolle bei der Herstellung von Windturbinen bis 2020 oder 2025 an China abgeben. Hinter Europa werden sich die USA auf Platz 3 beim Herstellerranking einreihen.

Im laufenden Jahr wird sich der Windkraftzubau weltweit allerdings abschwächen. Verantwortlich dafür ist in erster Linie der vollkommene Zusammenbruch des US-Marktes. Nach jüngsten Daten der World Wind Energy Association (WWEA) ist der Zubau in der Vereinigten Staaten von 2.883 MW im ersten Halbjahr 2012 auf lediglich 1,6 MW zurückgegangen. Weltweit wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres 14 GW neu installiert.

GEOTHERMIE:

Die Geothermie kommt aus den Negativ-Schlagzeilen nicht mehr heraus: Nach den Ereignissen in Staufen und Leonberg werden nun in Böblingen Erdwärmebohrungen als Ursache für Schäden an 80 Häusern immer wahrscheinlicher. „Aktuell deutet vieles darauf hin, dass in Böblingen Geothermiebohrungen für schwere Schäden an Häusern infrage kommen können“, sagte Landrat Roland Bernhard. Der GtV-Bundesverband Geothermie warnte indes vor einer pauschalen Verurteilung der Technologie.

Darüber hinaus wurde bekannt, dass die Enex Power Germany GmbH die Bohranlage im Geothermieprojekt Geretsried abbauen will. Bis zur Wiederverfügbarkeit der Anlage soll eine endgültige Entscheidung und eventuelle Vorbereitungen für die Fortführung des Projekts getroffen werden. In Geretsried ist momentan keine hinreichende Wasserfündigkeit gegeben.

Bereits Mitte Oktober teilte der Energieversorger Rheinenergie mit, dass in Köln eine Pilotanlage in Betrieb gegangen sei, um die Energiegewinnung aus Abwasser zu testen. Die Anlage soll im Stadtteil Köln-Wahn zwei Schulen mit Wärme versorgen. Die zu beheizende Fläche liegt bei etwa 22.000 m², die Jahreswärmeleistung beträgt rund 1,22 Mio. kWh.

WASSERKRAFT:

Die Realisierung des umstrittenen Pumpspeicherprojekts Jochberg in den bayerischen Voralpen wird immer unwahrscheinlicher. Nach kritischen Äußerungen von Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) seien die Chancen für den Bau des Vorhabens am Jochberg deutlich gesunken, schreibt die „Süddeutsche Zeitung“. Für Insider bedeuteten Seehofers Worte „ganz klar den Anfang vom Ende des Projekts“, heißt es in dem Bericht.

Kontakt:
Europäischer Wirtschaftsdienst GmbH
Bleichstraße 20-22
76593 Gernsbach
Tel. 07224/9397-0
Fax 07224/9397-906
Internet: www.euwid-energie.de

Pressekontakt:
Dr. Stefan Preiß
EUWID Redaktion Neue Energien
Bleichstraße 20-22
76593 Gernsbach
Tel. 07224/9397-341
Fax 07224/9397-907

EUWID Neue Energien – Energiewende kompakt:

Das Informationskonzept von EUWID Neue Energien ist darauf abgestimmt, Leser mit knappem Zeitbudget schnell und trotzdem umfassend über die Entwicklungen in Märkten und Politik zu informieren.

Die Redaktion sichtet hierzu täglich mehrere hundert Informationsquellen und spricht mit den Experten der Branche. Aus der Vielzahl der Quellen selektiert das Redaktionsteam die zentralen Fakten, recherchiert die Hintergründe und bündelt die Informationen in kompakter Nachrichtenform.

Thematische Schwerpunkte von EUWID Neue Energien sind die Erzeugung von erneuerbaren Energien und die intelligente Nutzung von Energie. Neben Wirtschafts- und Politikmeldungen stehen dabei Markt- und Preisinformationen im Fokus.

EUWID Neue Energien bietet unter anderem Preise für NawaRo-Holz, Pellets, Altholz, Sägerestholz, Biodiesel, Getreide und Ölsaaten, Solarmodule und Ökostrom. Auch die PV-Zubauzahlen der Bundesnetzagentur sowie Einspeisewerte für Solar- und Windstrom werden regelmäßig ausgewertet.

Nur ein kleiner Teil der wöchentlich rund 80 bis 100 Nachrichten, Analysen und Preisinformationen findet sich im frei zugänglichen Bereich von www.euwid-energie.de.

Ein kostenloses Testpaket des Branchendienstes und damit des kompletten Informationsangebots kann hier bestellt werden: www.euwid-energie.de/printausgabe/testen-allinonepaket.html.

Zitiert aus: http://www.openpr.de/news/757480/Untersteller-zur-Energiewende-Ein-Kampf-der-alten-Welt-gegen-die-neue-Welt.html von Harald Hildebrandt, Autor siehe obiger Artikel.

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OpenPr.de: Grüne und Umweltschützer befürchten, dass eine große Koalition die Energiewende ausbremst.

„Union und SPD bereiten eine große Koalition der Energiewende-Blockierer vor“, sagte Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt am vergangenen Samstag in Berlin.

In der Energie-AG säßen viele Kohle-Lobbyisten. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, die die AG für die SPD leitet, machte in der „Süddeutschen Zeitung“ deutlich, dass sie die Interessen der Stahl- und Energieindustrie vertreten wolle.

„Wichtig ist, dass wir die Industriearbeitsplätze in unserem Land erhalten“, sagte Kraft der SZ. Das sei wichtiger als eine schnelle Energiewende.

Kraft sieht die Notwendigkeit, neben der Versorgungssicherheit „auch die Preise für Verbraucher und Unternehmen“ im Blick zu behalten und knüpft damit unmittelbar an der im Wahlkampf geführten Strompreis- und Kostendebatte an.

Für den baden-württembergischen Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) ist die Reduzierung der Energiewende auf eine Kostendebatte Ausdruck eines „Kampfs der alten Welt gegen die neue Welt“.

Im Gespräch mit EUWID äußerte Untersteller die Vermutung, dass interessierte Kreise über die Kostenthematik das Tempo der Energiewende senken wollten – „vielleicht auch, um Zeit zu gewinnen, bis sich die Akteure der alten Welt besser in der neuen Welt zurecht gefunden haben.“

Das vollständige Interview mit dem baden-württembergischen Umweltminister findet sich in der aktuellen Ausgabe 44/2013 von EUWID Neue Energien. Der Titelbericht widmet sich den Sorgen vor einer Blockade der Energiewende durch eine mögliche große Koalition in Berlin.

Insgesamt umfasst die Ausgabe 59 Nachrichten, Berichte und Analysen zur Energiewende auf 24 Seiten. Eine Kurzcharakteristik der Ausgabe finden Sie nachstehend (zur kompakten Übersicht gelangen Sie hier: www.euwid-energie.de/printausgabe/aktuelle-ausgabe.html):

ÜBERGREIFENDE THEMEN:

Baden-Württembergs grüner Umweltminister erläuterte im EUWID-Interview seinen Vorschlag eines „EEG 2.0“, das eine differenzierte Förderung nach Technologien, Investoren und Regionen vorsieht. Man sollte „die Technologien nicht über einen Kamm scheren, sondern den nächsten Schritt in Richtung Marktintegration und Versorgungssicherheit machen“, sagte Untersteller. Dabei sei eine regionale Differenzierung sinnvoll.

„Worin besteht die Sinnhaftigkeit, dass wir auf den 130 bis 140 Prozent-Referenzertragsstandorten in Norddeutschland die gleiche Vergütung anlegen wie bei den schwieriger zu erschließenden Standorten hier in Süddeutschland – sei es in Bayern oder Baden-Württemberg mit in der Regel etwa 70 bis 80 Prozent Referenzertrag?“, so der Umweltminister.

Mittel- und langfristig sei die Einführung regional- und technologiespezifischer Ausschreibungsmodelle ein interessanter Weg, den auch die Gutachter des „EEG 2.0“ empfehlen. „Ich glaube, dass das wirklich ein guter Vorschlag ist, den wir aber nicht von heute auf morgen umsetzen können, weil es dabei eine ganze Reihe von offenen Fragen gibt“, erklärte Untersteller. Zunächst seien die Erfahrungen anderer Nationen mit Auktionsmodellen auszuwerten. Voraussetzung sei auch eine länderübergreifende Diskussion über die Ausbauziele für erneuerbare Energien.

Untersteller zeigte sich gleichwohl überzeugt, dass die Ausbauziele seines eigenen Bundeslandes nicht korrigiert werden müssten. „Wir gehen von einem Kernenergie-Anteil von 50 Prozent runter auf null und das in wenigen Jahren“, gab der Umweltminister zu bedenken. Baden-Württemberg müsse als Industrieland schon heute Strom importieren. „Ich kann daher beim besten Willen nicht erkennen, dass wir in Baden-Württemberg jetzt die Bremse reinhauen müssten.“

Neben dem ausführlichen Interview mit Franz Untersteller beinhaltet die übergreifende Berichterstattung in EUWID Neue Energen 44/2013 auch einen Bericht über eine aktuelle Studie, der zufolge die „Bürgerenergiewende“ schon heute in weiten Teilen gelebte Realität ist.

Weitere Nachrichten informieren unter anderem über die Entscheidungen des Schweizer Bundesrats zur Förderung erneuerbarer Energien, über aktuelle Forschungsaktivitäten zur optimierten Einspeisung von Wind- und Solarstrom in die Netze und über die jüngsten Daten zur Direktvermarktung von EEG-Strom in Deutschland.

BIOENERGIE:

Die Biogasbranche begrüßt ein Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) zum Anlagenbegriff, das nach Ansicht des Fachverbands Biogas für mehr Rechtssicherheit sorgen wird. In dem Urteil vom 23. Oktober spricht sich der BGH für einen „weiten“ Anlagenbegriff aus. Demnach gelten mehrere Blockheizkraftwerke (BHKW), die gemeinsam einen Fermenter nutzen, unter bestimmten Voraussetzungen als eine Anlage. Damit bilde der BGH die bisherige Vergütungspraxis ab und werde sowohl den Vergütungsstrukturen des EEG als auch den neuen Vorschriften über die Direktvermarktung gerecht, so der Fachverband.

Aus dem Biokraftstoffbereich kamen in der vergangenen Woche positive als auch negative Nachrichten. Während die Petrotec AG, ein deutscher Hersteller von abfallbasiertem Biodiesel, ihre Prognose für das Geschäftsjahr 2013 angehoben hat, ist das Sanierungsverfahren für einen österreichischen Hersteller von Biodiesel aus Altspeiseöl vorerst gescheitert.

Mit Beschluss vom 14. Oktober 2013 hat das Landgericht für Zivilrechtssachen Graz die schuldnerische SEEG Südsteirische Energie- und Eiweißerzeugung reg.Gen.m.b.H bis auf weiteres geschlossen. Das teilte der Masseverwalter Bernhard Astner von der Kanzlei HBA Held Berdnik Astner & Partner Rechtsanwälte mit. Als Gründe für die Insolvenz nennt er unter anderem die große Volatilität der Preise für Altspeiseöl sowie erhöhte Kosten, die durch die mangelnde Wintertauglichkeit von Biodiesel aus Altspeiseöl entstehen.

Nicht nur die Biokraftstoffbranche setzt politisch forciert zunehmend auf Reststoffe, auch bei der Verbrennung geraten sie in den Fokus. So empfiehlt das Deutsche Biomasseforschungszentrum (DBFZ) den Einsatz von Stroh in größeren Heiz(kraft)werken. Eine gemeinsam mit der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft (TLL) und dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) durchgeführte Studie habe ein hohes ungenutztes Potenzial für die energetische Nutzung aufgezeigt, das sich nachhaltig realisieren ließe.

Im Gegensatz dazu wird das Altholzpotenzial bereits nahezu vollständig ausgeschöpft. Für den kommenden Winter zeichnen sich vielmehr Engpässe im Bereich der energetischen Nutzung ab. Von Ausnahmen abgesehen – in der Regel durch Sondereffekte wie etwa Anlagenstillstände bedingt – sind die Winterlager von Biomasse(heiz)kraftwerken noch nicht ausreichend und das gegenwärtige Mengenaufkommen schlicht nicht groß genug, um „sich etwas beiseite zu legen“.

Das berichteten Marktteilnehmer im Rahmen des Altholzmarktberichts von EUWID. Für einen Lagerbestand, für dessen Aufbau die Anlagenbetreiber im Vorjahr noch zwei Monate benötigt hätten, bräuchten sie nun vier Monate.

Im Marktbereich der NE-Ausgabe 44/2013 finden sich zudem Angaben zum Inlandsverbrauch an Biokraftstoffen, Verkaufspreise für Biodiesel und die jüngsten Großhandelspreise für Getreide und Ölsaaten.

SOLARENERGIE:

Das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff- Forschung Baden-Württemberg (ZSW) hat einen neuen Weltrekord beim Wirkungsgrad von CIGS-Dünnschichtsolarzellen erzielt. Wie das Stuttgarter Institut berichtet, wurde ein Wirkungsgrad von 20,8 Prozent erreicht. Der Rekordwert für die Umwandlung von Sonnenlicht in elektrische Energie übertreffe damit erstmals auch die Effizienz der im Markt vorherrschenden multikristallinen Siliziumsolarzellen.

Rund 30 Jahre hätten die marktbeherrschenden multikristallinen Zellen ihren Vorsprung behauptet, „jetzt hat das CIGS die Nase vorne“. Die Ergebnisse wurden den Angaben zufolge vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE offiziell bestätigt.

Generell gehen die Solarforscher in Deutschland davon aus, dass die Photovoltaik bis zum Jahr 2020 ein weiteres Kostensenkungspotenzial von 30 Prozent aufweist. Das ergab eine Umfrage des Branchenverbandes BSW-Solar unter führenden Solarforschern, die innerhalb der „Innovationsallianz Photovoltaik“ aktiv sind. Nach Ansicht der Experten gilt es an drei wesentlichen Stellschrauben zu drehen, um Solarstrom noch günstiger zu machen: Steigerung des Wirkungsgrades von Solarstromanlagen, die Senkung von Materialkosten und die Optimierung von Herstellungsprozessen.

Nachrichten zu Bosch Solar, First Solar und den Stadtwerken Solingen zählen zu den weiteren Inhalten der Solarberichterstattung in der aktuellen Ausgabe von EUWID Neue Energien. Auch die aktuellen Daten zur Solareinspeisung in Deutschland finden sich in Heft 44/2013.

WINDENERGIE:

Der Anteil der Windkraft an der weltweiten Stromproduktion könnte von heute 2,6 Prozent bis 2050 auf 18 Prozent ansteigen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse der Internationalen Energie- Agentur (IEA). Der aktuelle Bestand von 300 GW an Windleistung müsste sich hierfür veracht- bis verzehnfachen. Das Investitionsvolumen müsste dazu von 78 Mrd. US-Dollar im vergangenen Jahr auf jährlich 150 Mrd. US-Dollar steigen.

Gegenüber einem ersten IEA-Bericht aus dem Jahr 2009 bedeutet das jetzt veröffentlichte Update der Energieagentur einen deutlich verbesserten Ausblick für die Windenergie. Seinerzeit hatte die IEA einen Windstromanteil von 12 Prozent im Jahr 2050 für machbar gehalten. Nach Einschätzung der Autoren wird Europa seine führende Rolle bei der Herstellung von Windturbinen bis 2020 oder 2025 an China abgeben. Hinter Europa werden sich die USA auf Platz 3 beim Herstellerranking einreihen.

Im laufenden Jahr wird sich der Windkraftzubau weltweit allerdings abschwächen. Verantwortlich dafür ist in erster Linie der vollkommene Zusammenbruch des US-Marktes. Nach jüngsten Daten der World Wind Energy Association (WWEA) ist der Zubau in der Vereinigten Staaten von 2.883 MW im ersten Halbjahr 2012 auf lediglich 1,6 MW zurückgegangen. Weltweit wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres 14 GW neu installiert.

GEOTHERMIE:

Die Geothermie kommt aus den Negativ-Schlagzeilen nicht mehr heraus: Nach den Ereignissen in Staufen und Leonberg werden nun in Böblingen Erdwärmebohrungen als Ursache für Schäden an 80 Häusern immer wahrscheinlicher. „Aktuell deutet vieles darauf hin, dass in Böblingen Geothermiebohrungen für schwere Schäden an Häusern infrage kommen können“, sagte Landrat Roland Bernhard. Der GtV-Bundesverband Geothermie warnte indes vor einer pauschalen Verurteilung der Technologie.

Darüber hinaus wurde bekannt, dass die Enex Power Germany GmbH die Bohranlage im Geothermieprojekt Geretsried abbauen will. Bis zur Wiederverfügbarkeit der Anlage soll eine endgültige Entscheidung und eventuelle Vorbereitungen für die Fortführung des Projekts getroffen werden. In Geretsried ist momentan keine hinreichende Wasserfündigkeit gegeben.

Bereits Mitte Oktober teilte der Energieversorger Rheinenergie mit, dass in Köln eine Pilotanlage in Betrieb gegangen sei, um die Energiegewinnung aus Abwasser zu testen. Die Anlage soll im Stadtteil Köln-Wahn zwei Schulen mit Wärme versorgen. Die zu beheizende Fläche liegt bei etwa 22.000 m², die Jahreswärmeleistung beträgt rund 1,22 Mio. kWh.

WASSERKRAFT:

Die Realisierung des umstrittenen Pumpspeicherprojekts Jochberg in den bayerischen Voralpen wird immer unwahrscheinlicher. Nach kritischen Äußerungen von Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) seien die Chancen für den Bau des Vorhabens am Jochberg deutlich gesunken, schreibt die „Süddeutsche Zeitung“. Für Insider bedeuteten Seehofers Worte „ganz klar den Anfang vom Ende des Projekts“, heißt es in dem Bericht.

Kontakt:
Europäischer Wirtschaftsdienst GmbH
Bleichstraße 20-22
76593 Gernsbach
Tel. 07224/9397-0
Fax 07224/9397-906
Internet: www.euwid-energie.de

Pressekontakt:
Dr. Stefan Preiß
EUWID Redaktion Neue Energien
Bleichstraße 20-22
76593 Gernsbach
Tel. 07224/9397-341
Fax 07224/9397-907

EUWID Neue Energien – Energiewende kompakt:

Das Informationskonzept von EUWID Neue Energien ist darauf abgestimmt, Leser mit knappem Zeitbudget schnell und trotzdem umfassend über die Entwicklungen in Märkten und Politik zu informieren.

Die Redaktion sichtet hierzu täglich mehrere hundert Informationsquellen und spricht mit den Experten der Branche. Aus der Vielzahl der Quellen selektiert das Redaktionsteam die zentralen Fakten, recherchiert die Hintergründe und bündelt die Informationen in kompakter Nachrichtenform.

Thematische Schwerpunkte von EUWID Neue Energien sind die Erzeugung von erneuerbaren Energien und die intelligente Nutzung von Energie. Neben Wirtschafts- und Politikmeldungen stehen dabei Markt- und Preisinformationen im Fokus.

EUWID Neue Energien bietet unter anderem Preise für NawaRo-Holz, Pellets, Altholz, Sägerestholz, Biodiesel, Getreide und Ölsaaten, Solarmodule und Ökostrom. Auch die PV-Zubauzahlen der Bundesnetzagentur sowie Einspeisewerte für Solar- und Windstrom werden regelmäßig ausgewertet.

Nur ein kleiner Teil der wöchentlich rund 80 bis 100 Nachrichten, Analysen und Preisinformationen findet sich im frei zugänglichen Bereich von www.euwid-energie.de.

Ein kostenloses Testpaket des Branchendienstes und damit des kompletten Informationsangebots kann hier bestellt werden: www.euwid-energie.de/printausgabe/testen-allinonepaket.html.

Zitiert aus: http://www.openpr.de/news/757480/Untersteller-zur-Energiewende-Ein-Kampf-der-alten-Welt-gegen-die-neue-Welt.html von Harald Hildebrandt, Autor siehe obiger Artikel.

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