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Thüringische Landeszeitung zur Wiederwahl Angela Merkels zur Bundeskanzlerin: Ausgebuffte Verwalterin der Macht und Krisenmanagerin!
Datum: Montag, dem 06. Juli 2015
Thema: Thüringen News


Weimar (ots) - Mit ihrer dritten Wahl zur Kanzlerin hat Angela Merkel den Zenit ihrer Macht erreicht.

Die Frage ist, wie lange sie sich dort halten kann angesichts eines mindestens ebenso machthungrigen Vize-Kanzlers.

Sigmar Gabriel ist der stärkste SPD-Vorsitzende seit Willy Brandt. Was ihm zum Einzug in die dicken Kapitel der Geschichtsbücher noch fehlt, ist die Kanzlerschaft.

Das ist der eigentliche Sprengstoff dieser Großen Koalition der vereinigten Verteilungs- und Umverteilungspolitiker.

Merkel ist jetzt länger im Amt als Kiesinger, Erhard oder Schröder. Und sie wird es aller Voraussicht nach auch länger als Helmut Schmidt sein.

Doch ob sie zu den herausragenden Kanzlern wie Adenauer, Brandt oder Kohl gehören wird, darüber ist das Urteil der Geschichte noch längst nicht gefallen.

Bisher macht sie als ausgebuffte Verwalterin der Macht und Krisenmanagerin von sich reden, nicht aber als mutige Reformerin.

Außenpolitisch hat sie überwiegend Kurs gehalten und Europa in der Euro-Krise vorerst vor einer Katastrophe bewahrt.

Es wird ihr schwerer als bisher fallen, mit der mitregierenden SPD im Nacken diesen Kurs beizubehalten. Frankreich und Italien freuen sich schon auf ein Aufweichen der sowieso halbherzigen Stabilitätsbemühungen.

Innenpolitisch hat sie sich mehr von Umfragen als von Überzeugungen leiten lassen. Ihre eigene Partei, die CDU, hat sie bewusst ins sozialdemokratische Lager geführt, um parteipolitischen Gegnern und vielen Medien Angriffsflächen zu nehmen.

Noch nie vor Angela Merkel war ein Kanzler so unumstritten und so wenig angefeindet. Das kann man als perfekte Inszenierung und Erhaltung der Macht feiern, ein Geschichte schreibendes Konzept ersetzt es aber nicht.

Von Bernd Hilder

Pressekontakt:

Thüringische Landeszeitung
Chef vom Dienst
Norbert Block
Telefon: 03643 206 420
Fax: 03643 206 422
cvd@tlz.de

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/110133/2623607/thueringische-landeszeitung-kommentar-zur-wiederwahl-angela-merkels-zur-bundeskanzlerin von Harald Hildebrandt, Autor siehe obiger Artikel.

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Weimar (ots) - Mit ihrer dritten Wahl zur Kanzlerin hat Angela Merkel den Zenit ihrer Macht erreicht.

Die Frage ist, wie lange sie sich dort halten kann angesichts eines mindestens ebenso machthungrigen Vize-Kanzlers.

Sigmar Gabriel ist der stärkste SPD-Vorsitzende seit Willy Brandt. Was ihm zum Einzug in die dicken Kapitel der Geschichtsbücher noch fehlt, ist die Kanzlerschaft.

Das ist der eigentliche Sprengstoff dieser Großen Koalition der vereinigten Verteilungs- und Umverteilungspolitiker.

Merkel ist jetzt länger im Amt als Kiesinger, Erhard oder Schröder. Und sie wird es aller Voraussicht nach auch länger als Helmut Schmidt sein.

Doch ob sie zu den herausragenden Kanzlern wie Adenauer, Brandt oder Kohl gehören wird, darüber ist das Urteil der Geschichte noch längst nicht gefallen.

Bisher macht sie als ausgebuffte Verwalterin der Macht und Krisenmanagerin von sich reden, nicht aber als mutige Reformerin.

Außenpolitisch hat sie überwiegend Kurs gehalten und Europa in der Euro-Krise vorerst vor einer Katastrophe bewahrt.

Es wird ihr schwerer als bisher fallen, mit der mitregierenden SPD im Nacken diesen Kurs beizubehalten. Frankreich und Italien freuen sich schon auf ein Aufweichen der sowieso halbherzigen Stabilitätsbemühungen.

Innenpolitisch hat sie sich mehr von Umfragen als von Überzeugungen leiten lassen. Ihre eigene Partei, die CDU, hat sie bewusst ins sozialdemokratische Lager geführt, um parteipolitischen Gegnern und vielen Medien Angriffsflächen zu nehmen.

Noch nie vor Angela Merkel war ein Kanzler so unumstritten und so wenig angefeindet. Das kann man als perfekte Inszenierung und Erhaltung der Macht feiern, ein Geschichte schreibendes Konzept ersetzt es aber nicht.

Von Bernd Hilder

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Fax: 03643 206 422
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Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/110133/2623607/thueringische-landeszeitung-kommentar-zur-wiederwahl-angela-merkels-zur-bundeskanzlerin von Harald Hildebrandt, Autor siehe obiger Artikel.

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