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Thüringische Landeszeitung zum türkischen Völkermord an den Armeniern und dem Umgang damit: Das V-Wort - Türkei isoliert sich mit Verweigerung selbst!
Datum: Montag, dem 06. Juli 2015
Thema: Thüringen News


Weimar (ots) - Es ist eine Binse: Wer sich mit seiner Vergangenheit nicht unvoreingenommen auseinandersetzt und mit Wortgirlanden verbrämt, was auch mit dem Abstand von Jahren und Jahrzehnten durch nichts gerechtfertigt ist, der ist nicht für die Zukunft gewappnet.

Indem sich die offizielle Türkei in reine Begrifflichkeiten verbeißt, was das Massaker an bis zu 1,5 Millionen Armeniern vor 100 Jahren anbetrifft, verweigert sie sich einer ehrlichen und schonungslosen Aufarbeitung der schrecklichen Ereignisse.

Anstatt die Legendenbildung zu korrigieren, die - wie man hört - selbst herausragenden türkischen Historiker ein Anliegen ist, hält sie sogar Archive unter Verschluss und die nun auch vom deutschen Bundestag gefundene Formulierung für eine Anmaßung und Zumutung sondergleichen.

Damit stellt sich der Nachfolgestaat des Osmanischen Reiches nicht nur einer Annäherung und Aussöhnung mit den Armeniern in den Weg, sondern sich auch selbst ein Bein.

Ein ehrliches Bekenntnis dazu, dass es Völkermord war, den die damalige türkische Regierung beging, brächte ihm den Respekt des übrigen Europas ein, anstatt die Türkei nun wie einen uneinsichtigen und unverständigen Trotzkopf aussehen zu lassen.

Wie einen, der mit seiner unnachgiebigen Haltung altes Unrecht sanktioniert und ihm sogar noch neues hinzufügt.

Es ist richtig, dass sich der Deutsche Bundestag genauso wenig wie etwa Österreich oder Frankreich von der Aussicht auf einen mauligen Nato-Partner Türkei beeindrucken ließ und sich nach langen Debatten zum Begriff Völkermord durchrang.

Denn alles andere wäre eine Verharmlosung, wie sie die Welt gerade im Angesicht des aktuellen Blutvergießens in vielen Teilen der Erde nicht braucht.

Und ein neuerliches Verbrechen an den Armeniern, die vor 100 Jahren auf so schreckliche Weise aus dem Dasein befördert wurden.

Leitartikel von Sibylle Göbel

Pressekontakt:

Thüringische Landeszeitung
Chef vom Dienst
Norbert Block
Telefon: 03643 206 420
Fax: 03643 206 422
cvd@tlz.de

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/110133/3006027/thueringische-landeszeitung-das-v-wort-tuerkei-isoliert-sich-mit-verweigerung-selbst-leitartikel, Autor siehe obiger Artikel.

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Weimar (ots) - Es ist eine Binse: Wer sich mit seiner Vergangenheit nicht unvoreingenommen auseinandersetzt und mit Wortgirlanden verbrämt, was auch mit dem Abstand von Jahren und Jahrzehnten durch nichts gerechtfertigt ist, der ist nicht für die Zukunft gewappnet.

Indem sich die offizielle Türkei in reine Begrifflichkeiten verbeißt, was das Massaker an bis zu 1,5 Millionen Armeniern vor 100 Jahren anbetrifft, verweigert sie sich einer ehrlichen und schonungslosen Aufarbeitung der schrecklichen Ereignisse.

Anstatt die Legendenbildung zu korrigieren, die - wie man hört - selbst herausragenden türkischen Historiker ein Anliegen ist, hält sie sogar Archive unter Verschluss und die nun auch vom deutschen Bundestag gefundene Formulierung für eine Anmaßung und Zumutung sondergleichen.

Damit stellt sich der Nachfolgestaat des Osmanischen Reiches nicht nur einer Annäherung und Aussöhnung mit den Armeniern in den Weg, sondern sich auch selbst ein Bein.

Ein ehrliches Bekenntnis dazu, dass es Völkermord war, den die damalige türkische Regierung beging, brächte ihm den Respekt des übrigen Europas ein, anstatt die Türkei nun wie einen uneinsichtigen und unverständigen Trotzkopf aussehen zu lassen.

Wie einen, der mit seiner unnachgiebigen Haltung altes Unrecht sanktioniert und ihm sogar noch neues hinzufügt.

Es ist richtig, dass sich der Deutsche Bundestag genauso wenig wie etwa Österreich oder Frankreich von der Aussicht auf einen mauligen Nato-Partner Türkei beeindrucken ließ und sich nach langen Debatten zum Begriff Völkermord durchrang.

Denn alles andere wäre eine Verharmlosung, wie sie die Welt gerade im Angesicht des aktuellen Blutvergießens in vielen Teilen der Erde nicht braucht.

Und ein neuerliches Verbrechen an den Armeniern, die vor 100 Jahren auf so schreckliche Weise aus dem Dasein befördert wurden.

Leitartikel von Sibylle Göbel

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Telefon: 03643 206 420
Fax: 03643 206 422
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Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/110133/3006027/thueringische-landeszeitung-das-v-wort-tuerkei-isoliert-sich-mit-verweigerung-selbst-leitartikel, Autor siehe obiger Artikel.

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